Überkappung
Eine Überkappung beschreibt in der Zahnmedizin die Versorgung einer erkrankten und gefährdeten Pulpa (Zahnnerv). Dazu wird ein Medikament verwendet, welches die Pulpa schützt und deren Regeneration/Ausheilung anregt. Ziel der Behandlung ist die Vitalerhaltung der Pulpa. Das heißt es soll die Bildung einer Hartsubstanzbarriere (Tertiärdentin-Reizdentin) angeregt und ein Absterben der Pulpa verhindert werden.
Zu unterscheiden ist zwischen einer direkten und einer indirekten Überkappung.
Bei der direkten Überkappung ist die Pulpenkammer, d.h. der Raum in dem sich der Zahnnerv befindet, geringfügig/punktuell geöffnet. Das Medikament wird direkt auf diese Öffnung im Sinne eines Wundverbandes aufgetragen.
Bei der indirekten Überkappung befindet sich über der Pulpa noch eine dünne Dentinschicht. Die Pulpenkammer ist also noch verschlossen. Oft schimmert die Pulpa in einer solchen Situation leicht rötlich durch. Auch hier wird ein Medikament aufgetragen um die Hartsubstanzbarriere zu stärken und die Pulpa vital zu erhalten. Die zur Anwendung kommenden Medikamente sind häufig Medikamente auf der Basis von Kalziumhydroxid= Ca(OH)2. Es regt die in der Pulpa befindlichen Odontoblasten zur Bildung von Tertiärdentin an. Auf diese Weise wird die Hartsubstanzbarriere wieder aufgebaut bzw. verstärkt.